Den Kern dieser Kunstform bildet die unmittelbare, menschliche Kommunikation: Im direkten Kontakt zwischen Erzähler*innen und physisch anwesendem Publikum entstehen imaginäre Welten – allein über die Lebendigkeit des gesprochenen Wortes und die beredte Mimik und Gestik des*der Erzählenden. Je nach Geschichte taucht der*die Zuhörende ein in die entlegensten Winkel der Erde, es entstehen Bilder längst vergangener Zeiten oder Visionen des Zukünftigen.

Wie Erfahrungen zeigen, entwickelt sich die Erzählkunst zu einem Schlüsselbegriff im Bereich kultureller Bildung und Integration. Sie erweist sich als ein ideales Medium, Unterschiede in Herkunft, Alter und Religion als produktive Stimulanz zu erleben. Bei Kindern, die über einen längeren Zeitraum kontinuierlich Märchen und Mythen hören, zeigen sich deutliche Entwicklungsfortschritte in den Bereichen Sprach- und Erzählkompetenz, Konzentration und Zuhörfähigkeit sowie im Erwerb kommunikativer und sozialer Fähigkeiten. Sie lernen, konflikthafte Handlungsfolgen sinnhaft zu strukturieren und in sprachlich geformten Bildern zu kommunizieren und werden so selbst zu Erzähler*innen.

Weitere Informationen